Uli Schwenk: Ein Erlebnisbericht über die EB29

Am Freitag 11.September durfte ich zusammen mit Micro nach Ostheim fahren um die EB29, Walter Binder neuestes Flugzeug fliegen zu dürfen.

Der erste Eindruck von der EB29 ist hervorragend. Da steht ja gar kein Prototyp, da ist ja alles schon lackiert und perfekt installiert. „Kann das sein?“ denke ich. Ich bewundere die wunderschöne Form des Rumpfes, das steiler gestellte Seitenleitwerk. Der hoch angesetzte Flügel mit dem hohen Fahrwerk erlaubt einen sehr guten Anstellwinkel so wird die EB29 früh abheben, auch mit 900 kg und bei weicheren Böden.

 

Die EB 29
Die EB 29

Das Cockpit bietet unglaublich viel Platz. Auch bis zu zwei Meter große Piloten werden kein Problem haben hier Platz zu finden. Die Bedienelemente sind funktionell installiert und bieten die Möglichkeit jeder Körpergröße gerecht zu werden. Die schmalen Flügel passen nun noch viel schöner zu diesem wunderbaren Einsitzerrumpf. Das ganze ist nun eine optische Harmonie.

 

Sofort fertige ich die Schnittmuster für die neuen Jaxida Cover an. Die formvollendete Rumpfkontur begeistert mich immer mehr!

 

Was schön aussieht muss auch schön fliegen heißt ein alter Spruch und es ist wirklich so. Walter und Oliver Binder bieten mir das Cockpit an. Micro möchte erst nach mir fliegen. Bekanntlich muss man mich kein zweites Mal fragen, ob ich fliegen will und mir ist die Ehre bewusst. Nach nur sechs Monaten Bauzeit darf ich diesen Traum erleben. Ich nehme Platz und bin völlig überrascht, wie unterschiedlich man sich hier seine Sitzposition auswählen kann. Aufrechter oder flach liegend - in den bisherigen Cockpits nicht vorstellbar.

 

Ich nehme eher eine aufrechte Sitzposition ein und schnalle mich fest an. Ich lasse den Motor an und gebe zügig Gas. Die EB29 hebt früh ab und steigt hervorragend. Der Seitenwind von rechts ist unvergleichlich einfach zu beherrschen, obwohl ich über 28,3 m Spannweite fliege. Die Agilität ist sofort spürbar. Ich bin völlig überrascht dass dieses riesige Flugzeug so schnell auf die Ruder reagiert. Die gleichmäßige Durchbiegung der Flügel gibt ein sehr elegantes Flugbild ab und dem Piloten der drinsitzt ein gutes Gefühl der Sicherheit.

 

Nach dem Einfahren des Klapptriebwerks kreise ich sofort in die Thermik ein. Für mich ein absoluter Traum wie einfach dieser Bart zu zentrieren ist. Nach den vielen Stunden Doppelsitzer kommt mir da Fliegen mit der EB29 schon wie ein Kinderspiel vor. Die Ruder sind nochmals leichtgängiger als beim Doppelsitzer, somit ist die Thermik am Knüppel spürbar.

 

Oh, wie ist das schön. Ein Traum wird für mich wahr. Jahre vorher träumte ich schon von diesem Einsitzer an diesen Flügeln und nun darf ich als einer der ersten Piloten diesen Traum wirklich erleben. Muss man den Kreis wechseln dann folgt dieses „riesen Schiff“ wie selbstverständlich den Ruderausschlägen. Diese Harmonie ! Der Faden bleibt in der Mitte.

 

Zum Abschluss fliege ich zur Wasserkuppe, denn dieser für mich historische Flug muss auch über diesen Berg führen, auf dem schon so viele historische Highlights der Segelfliegerei erflogen worden sind.

Ein Problem schafft natürlich dieses Flugzeug: wer diesen Supersegler an Meisterschaften fliegen darf hat nun keine Entschuldigungen mehr. Nun liegt es wirklich am Piloten!

 

Ganz herzlichen Glückwunsch an Walter, Oli und die Binder Boys, dieses Flugzeug ist gelungen, es ist ein Traum der wahr wurde. Danke, dass ich die EB29 fliegen durfte.


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